In den Vordergrund stellen, was im Alltag oft zu kurz kommt: Die interkulturelle Woche macht die Chancen und die Freude an Vielfalt sichtbar. Überall in Deutschland wird vielseitiges Leben zelebriert. 2021 startete auch Bergkamen mit verschiedenen Institutionen in diese lebhafte Woche. Vom 28. September bis zum 01. Oktober 2021 fanden verschiedene Aktionen statt, um Diversität zu feiern. Das Vielfaltsnetzwerk Bergkamen for all plante und werkelte im Vorhinein hinter den Kulissen fleißig, um Bergkamen in dieser besonderen Woche ganz dem Thema Vielfalt zu widmen und alle Bergkamener:innen teilhaben zu lassen. 

Diversität anerkennen

Teil des Programms waren neben bunte Waffeln backen auch kulturelle und andere kulinarische Erlebnisse. Getragen wurden diese Aktionen von zahlreichen unterstützenden Händen, einer detaillierten Planung und engagierten Kooperationspartner:innen. Koordiniert wurde die Woche von Hevidar Yildirim vom städtischen Integrationsmanagement. Viele Bergkamener Vereine, Organisationen und Privatpersonen beteiligten sich ebenfalls an der Gestaltung der Aktionen vor Ort.

Besonders viel Wert wurde von dem Bergkamen for all-Team daraufgelegt, dass sich die Bergkamener:innen aktiv an der Woche beteiligten. Die Aktionen sollten Spaß machen und letztlich dafür sorgen, dass die Vielfalt einer Gesellschaft von den Menschen anerkannt wird. Von der spontanen Idee zur Teilnahme an der interkulturellen Woche vergingen gerade einmal vier Wochen.

Ein Bus der Vielfalt

Der Waffel Move war eine der ersten Aktionen der interkulturellen Woche: Ein Bus fuhr nacheinander verschiedene Stationen in Bergkamen an, an denen Waffeln gebacken wurden. Ziel der Aktion war es, Aufmerksamkeit auf die Aktionswoche zu legen und besonders viele Menschen zu erreichen. Der Waffel Move war ein voller Erfolg und fand sehr viel Anklang. Neben kostenlosen bunt gefärbten Waffeln gab es die Möglichkeit, zum Thema Vielfalt ins Gespräch zu kommen, denn auf einem Plakat am Bus konnten Bergkamener:innen ihre Visionen für ein vielfältiges Leben in ihrer Stadt aufschreiben, und ihre Wünsche für mehr Diversität so für alle sichtbar machen.

Im Haus Frieden, dem Busbahnhof und der Volkshochschule begrüßten die Bergkamener:innen neben den Waffeln auch andere Überraschungen. Ein lustiger Clown sowie Malhefte und Buntstifte gewannen viel Zustimmung bei den Kindern. Die lebhafte Stimmung wurde von den vielen Menschen getragen. Einige waren so begeistert, dass sie den Bus begleiteten, sobald er zum nächsten Standort fuhr, sodass immer mehr Menschen auf den bunten Bus aufmerksam wurden. Vor allem aber hat diese Aktion die Beteiligten und die Bürger:innen von Bergkamen zusammengeschweißt und ein gemeinsames Erlebnis erzeugt, woran jede:r gerne zurückdenkt.

Ein Anschlag, der in Erinnerung bleibt

In der interkulturellen Woche wurde die Aufmerksamkeit auch dazu genutzt, um an rassistische Gewalttaten und den damit verbundenen Schmerz zu erinnern. Das multikulturelle Forum lud zu einem Filmabend ein, um die Taten in Hanau vom 19.02.2020 ins Gedächtnis zu rufen und ein Zeichen zu setzen: Wir müssen uns gegen Rassismus aussprechen und dürfen die Opfer dieser Taten nicht vergessen. Der Film „Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen“ wurde online präsentiert, anschließend wurde zur Diskussion eingeladen, bei der Regisseur Marcin Wierzchowski und die Hinterbliebenen und Angehörigen emotional über die Tat und ihre Auswirkungen sprachen.

Diverse Kinderliteratur

Am zweiten Tag der interkulturellen Woche wurden die kleinen Bergkamener:innen eingeladen, ihre Kreativität mit Bilderbüchern und Straßenmalkreide auszuleben. Unter dem Motto „Bibliothek mal anders – Bücher auspacken, Schirmchen aufstellen und es sich gemütlich machen“ kam das Book Bike zur Stadtbibliothek. Im Gepäck waren allerlei Kissen, verschiedene Bilderbücher und Kreide. Bei dieser Aktion wurde Diversität durch verschiedene Buchcharaktere vorgelebt. Ein echtes Highlight für die Kleinsten.

Auf dem Weg zur jährlich wiederkehrenden Institution

Anknüpfend an die intensiven und positiven Erinnerungen, beteiligen sich viele Bergkamener Akteur:innen auch in diesem Jahr Ende September wieder an der interkulturellen Woche. Von Theater, Lesung, Kino, über Workshops bis zu Kunstaktionen wurde ein breites Spektrum an Veranstaltungen auf die Beine gestellt, das für alle Altersgruppen etwas bereithielt. Im studio theater bergkamen wurde die Puppentheater-Aufführung „Das goldene Huhn“ gespielt, als Kino öffnete die VHS ihre Türen und zeigte Filme wie „Töchter des Aufbruchs“ und „Maseltovcocktail“, der zweite Film begleitet von einem anschließenden Gespräch mit dem Regisseur. Bei verschiedenen Workshops und Seminaren u.a. zum Thema Antimuslimischer Rassismus, Verschwörungsmythen sowie Mädchen und Vielfalt konnte gelernt und sich ausgetauscht werden. Für Bergkamens Visionäre organisierte die Jugendkunstschule die Aktion „Der Kunstlaster kommt: Erfinde Bergkamen!“, bei der mit Hilfe von Pop-Ups und Spielfiguren Bergkamen neu erfunden werden konnte.

Zu kurz durfte natürlich auch nicht unser aller liebstes kommen, das Essen. So eröffnete das AWO Familienzentrum Springmäuse für kurze Zeit das Interkulturelle Café, im AWO Familienzentrum Schatzinsel wurde der Tag mit einem internationalen Frühstück begonnen und das AWO Familienzentrum Villa Kunterbunt versorgte alle Schleckermäuler mit „Süßem aus aller Welt“ und die Bildungsakademie Bergkamen lud zu Baklava und Tee beim Tag der offenen Tür ein.