Internationale
Wochen
gegen
Rassismus
Bergkamen positioniert
sich für Menschlichkeit,
Respekt und Vielfalt.
Manchmal kommen einem die besten Ideen in äußerst unerwarteten Momenten – unter der Dusche zum Beispiel. So wie bei Anja Wagner, der damaligen Leiterin der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt. Viele Aktionen konnten pandemiebedingt in den vergangenen Jahren nicht stattfinden, aber der Wille, sich zu engagieren, bestand weiterhin. Wie wäre es also, sich 2021 gemeinsam an einer globalen Aktion für Vielfalt und Menschenrechte zu beteiligen und damit auch in Bergkamen das Statement zu setzen: Wir leben Vielfalt!
Die Idee, zusammen mit dem Integrationsrat eine mediale Aktion im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu starten, war geboren. Der Vorschlag fand sofort Anklang und schnell stand fest: Auch das Bergkamen for all-Team soll mit eingebunden werden. Somit wurde kurzfristig ein Brainstorming für alle Interessenten ins Leben gerufen, um mit der Aktion zwei Wochen später direkt starten zu können.
Solidarität mit den Opfern, Aufstehen für Vielfalt
Die Internationalen Wochen gegen Rassis-mus sind Aktionswochen, die alljährlich um den 21. März, den Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden. In dieser Zeit werden Aktionen und Veranstaltungen organisiert, die sich mit dem Thema Rassismus beschäftigen. Die globale Aktion wird in Deutschland von der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus organisiert.
Grüne Karte für Vielfalt – rote Karte gegen Rassismus
Ausgegangen war der Impuls, an den Antirassismuswochen teilzunehmen, zwar von einer Person, getragen wurde das Engagement und die Motivation aber von der gesamten Gruppe.
In Kreativarbeit wurden drei Postkartendesigns entwickelt auf denen die Slogans „Wir in Bergkamen stehen für Menschlichkeit, Respekt und Vielfalt”, „Die rote Karte gegen Rassismus” und „Die grüne Karte für Vielfalt” zu lesen waren. Insbesondere die letzten beiden sollten dazu animieren, Rassismus „die Rote Karte”, bzw. Vielfalt „die grüne Karte“ zu zeigen und sich so klar zu positionieren. Mit dem individualisierten Slogan und expliziten Bezug zu Bergkamen wurde ein Wiedererkennungswert und Zugehörigkeitsgedanke geschaffen, der die Teilnehmenden noch weiter an die Kampagne binden sollte.
Der Stimme ein Gesicht geben
Postkarten motivierten die Akteur:innen des Bergkamen for all-Kontexts, sich mit den Statements zu fotografieren und so ihrer Stimme ein Gesicht zu verleihen. Dieses wurde von allen Beteiligten mit großer Begeisterung angenommen, privat sowie auch im Arbeitskontext. Über 70 Menschen aus den unterschiedlichsten Institutionen ließen sich mit den Postkarten ablichten. Die Fotos wurden anschließend gesammelt und aus ihnen Collagen für die weitere Verwendung erstellt.
Per Social Media zu mehr Aufmerksamkeit
Im weiteren Verlauf wurde die Social-Media-Strategie für die Kampagne entwickelt. Innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen wurde mindestens einmal täglich, im Idealfall zweimal, ein Post auf dem Bergkamen for all-Instagramaccount veröffentlicht der gleichzeitig auch auf der Bergkamen for all-Facebookseite gepostet wurde. Zu Beginn wurden die Postkarten in den Posts einzeln vorgestellt, bevor diese anschließend in den Collagen mit den Akteur:innen gezeigt wurden. Die Posts wurden durch passende und wiederkehrende Hashtags unterstützt, um die Suche und die Konsistenz der Berichterstattung zu gewährleisten. Der Hashtag #vielfaltleben wurde vorab von der Gruppe als eine weitere zentrale Aussage für die Antirassismuswoche. Alle Beiträge dazu sind bei Instagram unter
@bergkamenforall zu finden.
Die Kampagne als Beitrag zur Antirassismuswoche wurde von allen Beteiligten mit Begeisterung aufgenommen und der Spaß daran, sich als Team in einer größeren, internationalen Kampagne wiederzufinden lieferte Motivation, auch zukünftig mitzuwirken. Besonders stolz ist die Gruppe auf die rege Teilnahme und das Hinaustragen dieser wichtigen Botschaft gegen Rassismus in ganz Bergkamen und darüber hinaus.
2022 setzte mit 20 Veranstaltungen ein noch stärkeres Zeichen
In diesem Jahr (2022) wurde die Teilnahme an der Internationalen Woche gegen Rassismus mit reger Teilnahme fortgeführt. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem Corona-bedingt größere Zusammenkünfte nicht möglich waren, fanden Mitte März durch die Organisation von Hevidar Yildirim (Integrationsmanagement der Stadt Bergkamen) und mit Unterstützung des Bergkamen for all-Teams insgesamt 20 verschiedene Veranstaltungen mit 15 Kooperationspartnern statt. So gab es beispielsweise Antirassismus-Workshops für die sechsten Klassen der Schulen in Bergkamen mit dem Schwerpunkt „Antiasiatischer Rassismus“, der von der AG Antirassismus des Städt. Gymnasium Bergkamen organisiert wurde. Ein weiteres Highlight war das multikulturelle, mehrsprachige Vorleseprojekt der Stadtbibliothek für Kinder, bei dem Kurzgeschichten in zwei Sprachen vorgelesen wurden.
Das Bergkamener Streetworkteam veranstaltete „Sounds against Racism“: Im professionellen Tonstudio des Jugendheims Spontan konnten Jugendliche an mehreren Nachmittagen, begleitet von einem Toningenieur, ihre eigenen Songs zum Thema Antirassismus aufnehmen. Senioren setzten sich bei einem Kaffeeklatsch im Martin-Luther-Haus mit dem Thema „Soziale Inklusion und Seniorenarbeit“ auseinander.
Die Bergkamener für das Thema Rassismus zu sensibilisieren und sichtbar zu machen, dass für Hass in Bergkamen kein Platz ist, ist auch in diesem Jahr in der Antirassismuswoche gelungen.