Ausgefragt: Die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl.

von | Sep 11, 2020 | Allgemein | 0 Kommentare

An diesem Sonntag, dem 13. September ist es so weit: die Bürgermeisterwahlen stehen an. Hier in Bergkamen können wir uns zwischen vier Kandidaten entscheiden. Um die Kandidaten auf politischer, aber auch persönlicher Ebene besser kennenzulernen und damit das Wirr-Warr aus verschiedenen Informationen von Wahlplakaten und Interviews auf den Punkt zu bringen, haben wir die Kandidaten jeweils gebeten, einen Steckbrief auszufüllen. Von Thomas Grziwotz (Grüne), Thomas Heinzel (CDU) und Bernd Schäfer (SPD) haben wir diesen zurück erhalten, nur leider von Werner Engelhardt, dem Kandidaten der Partei BergAuf haben wir keine Antwort bekommen.

Hoffentlich helfen euch die folgenden Steckbriefe dabei, die Kandidaten und ihre politischen Ansichten besser kennenzulernen und letztendlich die für euch passendste Entscheidung bei der Wahl zu treffen.

Bernd Schäfer

Name: Bernd Schäfer

Alter: 54 Jahre

Partei: SPD

Anzahl Kinder: 2 – Helena (25) und Moritz (22)

Liebstes Urlaubsziel: im Winter die Berge und im Sommer die See

3 liebste Essen: Suppe, Pizza, Steak

Was macht Bergkamen in Ihren Augen attraktiv? 
In meinen Augen machen die kulturellen und touristischen Angebote vor Ort, die überregional ausgebauten Radwegeverbindungen, attraktive Wohngebiete, eine umfassende Schullandschaft, ein äußerst breit gefächertes Sportangebot und eine gut ausgebaute Nahversorgung Bergkamen liebens- und lebenswert. Weiter haben wir vier Naturschutzgebiete innerhalb des Stadtgebietes, welche Raum zur Naherholung bieten und die Natur erlebbar machen. Ich möchte in den kommenden Jahren daran arbeiten, die Attraktivität und den Ruf dieser Stadt hier vor Ort und im gesamten Umland noch weiter zu steigern.

Wunschberuf als 16-Jähriger: Mit 16 hatte ich noch keinen Wunschberuf. Es stand damals für mich fest, dass ich von der Realschule aufs Gymnasium wechsle, um Abitur zu machen.

Von welchen Kultureinrichtungen sind Sie Fan? (Kino, Theater)

Als waschechter Bergkamener stehen hier für mich natürlich das Stadtmuseum inklusive Römerpark und Holz-Erde-Mauer, die Galerie Sohle 1 sowie das umfangreiche kulturelle Programm im Vordergrund. Dies ist weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt und akzeptiert. 

Alles in allem hat die Stadt Bergkamen ein sehr breites kulturelles Angebot, welches ich in seiner Bandbreite – angepasst an den aktuellen Zeitgeist – beibehalten möchte.

Auf welchen Demonstrationen waren Sie in Ihrem Leben / als letztes?

Ich habe mich bislang an keiner Demonstration beteiligt.

Was ist das Wichtigste für Sie, was es in Bergkamen noch nicht gibt?

Ein Bahnhof.

Entweder-oder:

Investition in Ökostrom oder Umgehungsstraße? *1

Sushi oder Burger? Burger

Investition in neue Industriegebiete oder ÖPNV? *1

Mathe oder Deutsch? Deutsch

iOs oder Android? iOs

Riechen oder schmecken? schmecken

*1: Beide Fragestellungen sind äußerst komplex. Über eine Umgehungsstraße wurde in Bergkamen beispielsweise jahrzehntelang diskutiert. Unzählige Male haben wir auch innerhalb der SPD debattiert, uns sachkundig gemacht, für und wider abgewogen, um bestmöglich alle Belange zu berücksichtigen. Die ganze Stadt im Blick zu haben bedeutet für mich, genau diese Abwägung unter Berücksichtigung aller Fakten vorzunehmen. Ich persönlich halte es dabei für ganz, ganz wichtig, dem Klimaschutz ein hohes Gewicht im Rahmen einer Gesamtabwägung beizumessen. Dies darf allerdings nicht bedeuten, dass wir uns beispielsweise komplett davor verschließen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Es kommt immer ganz auf die konkreten Sachverhalt an. Eine pauschale Beantwortung dieser Fragen – ohne Rücksicht auf die konkreten Belange der Menschen – ist mir persönlich zu oberflächlich.

Maßnahmen / Zielsetzung im Hinblick auf Umweltschutz (soziale und wirtschaftliche Anreize?):

  • Arbeits- und Ausbildungsangebote wohnortnah
  • bezahlbare und klimagerechte Mobilitäts- und ÖPNV-Angebote
  • Unterstützung und Beratung von Privaten und Unternehmen bei Fragen zum Klimaschutz und zu Fördermöglichkeiten

Maßnahmen / Zielsetzung im Hinblick auf Integration:

Flüchtlinge sind für mich Menschen, die ein sehr hartes Schicksal hinter sich haben. Sie haben ihre Heimat und alle sozialen Bindungen aufgegeben, um sich auf einen ungewissen Weg in die Zukunft zu begeben. Es ist für uns verpflichtend, sie bestmöglich zu unterstützen und auf ihrem Weg zu begleiten.

Ideen, die Bergkamen attraktiver machen:

Mein Ziel ist es, Bergkamen im kontinuierlichen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht darum, anderen die eigene Meinung überzustülpen. Wichter ist es mir, gut zuzuhören und dabei einen solidarischen und respektvollen Umgang miteinander zu pflegen. Immer unter Berücksichtigung des finanziell Machbaren gilt es, das jeweils Beste für unsere Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner herauszuholen und die Voraussetzungen für eine Chancengleichheit aller zu schaffen. Ich ganz persönlich werde mich dabei für folgende Schwerpunkte einsetzen:

  • eine sichere, solide und nachhaltige Finanzpolitik
  • ausreichend Wohnangebote – bedarfsgerecht und für alle
  • gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze in den Unternehmen vor Ort
  • familienfreundliche Bildungs- und Betreuungsangebote
  • bezahlbare und klimagerechte Mobilitäts- und ÖPNV-Angebote
  • eine bürgerfreundliche Verwaltung in einer sicheren und sauberen Stadt

Thomas Heinzel

Name: Thomas Heinzel

Alter: 58 Jahre

Partei: CDU

Kinder: 2 erwachsene Söhne

Liebstes Urlaubsziel: holländische Nordseeküste

3 liebste Essen: alles, was ich selber koche

Was macht Bergkamen in Ihren Augen attraktiv?
Bergkamen hat sich trotz seiner 50.000 Einwohner mit den sechs Stadtteilen einen dörflichen Charakter erhalten. Die Menschen kennen sich, sind aktiv in Feuerwehr und Vereinen. Die Wege sind kurz und die nächste Grünfläche fast überall direkt um die Ecke. Das alles macht Bergkamen lebens- und liebenswert.

Wunschberuf als 16-Jähriger:
Elektriker, was ich auch geworden bin.

Von welchen Kultureinrichtungen sind Sie Fan?
Die örtlichen Angebote im Studiotheater liebe ich sehr, vor allen auch die Vielfalt der Veranstaltungen. Leider fehlt mir die Zeit, um die Angebote regelmäßig zu nutzen.

 Auf welchen Demonstrationen waren Sie in Ihrem Leben/ als letztes?
In meiner Jugend habe ich in unserer damaligen Bundeshauptstadt Bonn öfter an Demos teilgenommen, u.a. gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan. 

Was ist das Wichtigste für Sie, was es in Bergkamen noch nicht gibt?
Für die Jugend – einen Club. Für die Verkehrswende – einen Bahnhof.  

Entweder – oder: 

Investition in Ökostrom oder Umgehungsstraße:
In Bergkamen machen wir glücklicherweise beides. 

Sushi oder Burger:
Burger. 

Investition in neue Industriegebiete oder ÖPNV:
Bergkamen muss an die Schiene, damit wir die Verkehrswende schaffen. Und bei einer Arbeitslosenquote von mehr als 8% müssen wir alles für den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze tun. 

Mathe oder Deutsch:
Mathe

iOs oder Android:
Android

Riechen oder schmecken:
Riechen, beim Kochen rieche ich zuerst bevor ich etwas abschmecke 

Maßnahmen/ Zielsetzung im Hinblick auf Umweltschutz (soziale und wirtschaftliche Anreize?):
Umweltschutz fängt vor der eigenen Haustür an. Seit Jahren verzichte ich auf das Auto und fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und ins Rathaus. Ich bin froh, dass wir nach intensiver Diskussion ein ambitioniertes Klimaschutzkonzept mit konkreten Zielen und Maßnahmen für Bergkamen verabschiedet haben. Dieses werde ich als Bürgermeister konsequent umsetzen und weiterentwickeln.  

Maßnahmen/ Zielsetzung im Hinblick auf Integration:
Integration ist eine Schlüsselaufgabe und ein ständiger Prozess, der von Zuwanderern, Politik und der gesamten Gesellschaft aktiv gestaltet werden muss. Ich begreife Vielfalt als Chance und Bereicherung für unsere Stadt. Gelungene Integration nach dem Prinzip „fordern und fördern“ führt zu gleichberechtigter Teilhabe, zu gegenseitigem Verständnis und Identifikation mit der neuen Heimat.

Ideen, die Bergkamen attraktiver machen:
Mein Ziel ist, dass Bergkamen liebens- und lebenswert bleibt. Damit das gelingt, müssen wir alle gemeinsam anpacken. Mir liegen ganz besonders die Bereiche Soziales, Familie, Senioren und Jugend am Herzen. Deshalb unterstütze ich den Neubau des Familienbades, setze mich für den Erhalt der Eishalle und den Ausbau des Römerparks ein. Wir müssen dringend mehr Kindergartenplätze einrichten und eine bessere Randzeitenbetreuung organisieren. Die Stärkung und Anerkennung des Ehrenamtes ist mir eine Herzensangelegenheit.

Das Jugendzentrum in dem Stadtteil Mitte als Anlaufstelle der Streetworker muß endlich gebaut werden.

Thomas Grziwotz

Name: Thomas Grziwotz

Alter: 62 Jahre

Partei: Bündnis 90 / Die Grünen

Kinder: eine Tochter

Liebstes Urlaubsziel: Die Pfalz

 3 liebste Essen: Pizza, z. B. mit Zwiebeln und Sardellen, Currywurst und Käse-Fondue 

Was macht Bergkamen in Ihren Augen attraktiv?
die noch vorhandenen Grünzüge, das Beversee-Gebiet, die Bergehalde „Großes Holz“, das Kulturangebot, Radwege für den Freizeitverkehr

Wunschberuf als 16-Jähriger:
weiß ich nicht mehr – Lokomotivführer war es nicht.

Von welchen Kultureinrichtungen sind Sie Fan? 
Konzerte von Hard-Rock bis Klassik, Galerien, Museen

Auf welchen Demonstrationen waren Sie in Ihrem Leben/ als letztes?
Anti-AKW-Demos, Friedens-Demos, Demos gegen die L 821n, Demos gegen Rechts (zuletzt in Werne), „fridays for future“ u. a. in Dortmund

Was ist das Wichtigste für Sie, was es in Bergkamen noch nicht gibt?
Das Bewusstsein bei vielen, dass wir tatsächlich einen Klimanotstand haben.

Entweder-oder:

Investition in Ökostrom oder Umgehungsstraße?
Ökostrom

Sushi oder Burger?
Sushi

Investition in neue Industriegebiete oder ÖPNV?
ÖPNV

Mathe oder Deutsch?
Mathe

iOs oder Android?
ist mir egal

Riechen oder schmecken?
schmecken

Maßnahmen/ Zielsetzung im Hinblick auf Umweltschutz (soziale und wirtschaftliche Anreize?):
das Klimaschutzkonzept in Bergkamen umsetzen, dieses aber auch ambitionierter weiter entwickeln, Förderung von regenerativer Energie, Verkehrsinfrastruktur anpassen – Förderung von kostengünstigen und gut getakteten ÖPNV, Radverkehr und Fußverkehr, Beratung zu und Förderung von Maßnahmen zur Energie-Effizienz in Privathaushalten, z. B. effektivere Heizungsanlagen, Nutzung der Fläche des Kohlekraftwerkes nach dessen hoffentlich baldiger Schließung als Standort für erneuerbare Energie, Wasserstofftechnologie, o. ä.

Maßnahmen/ Zielsetzung im Hinblick auf Integration:
gute Bildungsangebote von der Kita bis zur Schule, schaffen von Begegnungsmöglichkeiten – gemeinsame Feiern / Feste

Ideen, die Bergkamen attraktiver machen:
das Naturfreibad in Heil aufwerten:
Grünflächen /-anlagen attraktiv und ökologisch aufwerten, für junge Menschen z. B. eine Mountainbike-Strecke auf der Halde

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